Zusammenfassung
Die erweiterte Injury-Recall-Technique nach Becker
und Brunck beschäftigt sich mit körperlichen Traumamustern. Bei diesen fnden wir die gleichen Charakteristika wie sie aus der Literatur zu den überwiegend
psychisch manifestierten Traumata bekannt sind.
Die Erinnerungskomplexe werden in verschiedenen
Hirnarealen abgelegt und induzieren eine inadäquate
Aktivierung dieser Hirnareale. Auf der Ebene des vegetativen Nervensystems leiden Betroffene oft unter
einer dauerhaft hochaktiven neurovegetativen Stressachse. Dabei dominieren wechselnd Sympathikus- und
Parasympathikusanteile.
Die Rolle des N. vagus wurde durch die Arbeit von Stephen Porges in der Traumatherapie neu bewertet und
hat heute eine zentrale Bedeutung in der Behandlung
von traumatisierten Patienten.
Die eIRT beschäftigt sich als ganzheitliche Therapieform überwiegend mit den strukturellen Manifestationen verschiedener körperlicher Traumanteile als
Zugang zur zentralen Ebene. Dabei werden einem
defnierten Protokoll folgend zunächst Aspekte der
Traumareaktion auf der Körperoberfäche lokalisiert
und zugeordnet. Die Behandlung erfolgt unter niederschwelliger Aktivierung der Region mit einem Stapel
aus spezifschen strukturellen Inputs. Ziel ist die Integration der auf der Region repräsentierten Traumaanteile im zentralen Nervensystem.
Die Autoren machten bei der eIRT-Behandlung die
Beobachtung, dass es bei einigen Patienten während
der Behandlung zum Auftreten eines positiven Challenges des N. vagus kam. Gleichzeitig zeigten die Patienten im AK-Muskeltest eine komplette Inhibition
einer Extremität. Als mögliche Erklärung vermuteten
die Autoren die Aufdeckung eines inkompletten Trauma-Paralyse Musters.
Vor diesem Hintergrund teilten in der hier vorliegenden
Beobachtung 27 in der eIRT erfahrene Therapeut*innen
die Erfahrungen von 386 mit der eIRT behandelten Patient*innen, die unter der Behandlung ein solches Erscheinungsbild boten. Wir bezeichnen dies als „Vagus-Muster“ und präsentieren hier die Zahlen der Beobachtung.
Schlüsselwörter
Applied-Kinesiology, Erweiterte Injury-Recall-Technique, N. vagus, Trauma