Nachhaltiger Wühltierschutz an Gewässerufern und Deichen am 08.06.2022



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14:00 Uhr - 15:00 Uhr
Hochwasserschutz war und ist eine generationsübergreifende Aufgabe. Verheerende Verwüstungen durch Überschwemmungen sind bereits in den ältesten Chroniken dokumentiert. Erst seit dem Mittelalter wird in Europa systematischer Deichbau betrieben. In Brandenburg sind unter der Herrschaft der Hohenzollern gewaltige Deichbauprogramme im 18-ten und 19-ten Jahrhundert aufgelegt worden. Kontinuierlicher Ausbau und Ertüchtigung der Hochwasserschutzanlagen ist eine bedeutende Aufgabe der Gemeinschaft, die insbesondere nach Extremereignissen ins kollektive Bewusstsein rückt. Deiche wurden seit Jahrhunderten angelegt und werden weitere Jahrhunderte genutzt.  Auch Wühltiere wie Biber, invasive Nutria und Bisam begleiten uns seit Generationen. So willkommen die Wühltiere als natürliche Baumeister bei der Renaturierung von Gewässerläufen sind, birgt die in den letzten Jahrzehnten rasant gestiegene Population durch die in Deich- und Uferböschungen verborgenen Tunnelsysteme aber auch Risiken für die Funktion unserer Hochwasserschutzanlagen im Ernstfall.

Wann ein geschwächter Deich versagen wird, hängt von der hydraulischer Belastung ab, die in direktem Zusammenhang mit extremen Hochwasserereignissen steht, deren Auftreten nicht langfristig prognostiziert werden kann. Wird der Betrachtungszeitraum beim Hochwasserschutz in Jahrhunderten definiert, muss bei der Auswahl geeigneter Schutzmaßnahmen gegen Wühltiere die Anforderung an eine extrem langfristige Funktionsfähigkeit ebenfalls im Fokus stehen.

Wenn sichergestellt ist, dass sequentiell umgesetzte technische Maßnahmen gegen Wühltiere über Generationen wirksam bleiben, werden sich künftige Generationen lediglich auf neue erweiterte Ansiedlungsbereiche der Ur-Ur-Urenkel Population konzentrieren müssen, um die dann betroffenen Bereiche für die wiederum nachfolgenden Generationen entsprechend auszurüsten.

Der Beitrag wird geeignete nachhaltig wirksame technische Maßnahmen gegen Wühltiere anhand zahlreicher Projektbeispiele vorstellen.
Kontakt:
BWK-Landesverband Brandenburg und Berlin
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